Die hydraulische Rettungsschere

ist bei Verkehrsunfällen eines der wichtigsten Geräte der Feuerwehren bei der Rettung von Unfallopfern. Die Schere ist im Einsatzwagen fest installiert, ebenso wie das dazugehörende Stromaggregat, das die Hydraulikpumpe antreibt. Die Hydraulikschläuche können im Einsatzfall bis zu 25 Meter ausgefahren werden, ausreichend also, um ein verunglücktes Fahrzeug von allen Seiten angehen zu können. Natürlich muß der Umgang mit dem Gerät geübt werden, denn im Ernstfall muß nicht nur der Ablauf der Arbeitsgänge, sondern auch jeder Handgriff "sitzen". Der Einsatzleiter bestimmt, wer mit der Verkehrssicherung betraut wird, wer am Gerätewagen die Überwachung der Stromversorgung und die Steuerung der Hydraulikventile übernimmt, wer gegebenenfalls für eine ausreichende Ausleuchtung der Unfallstelle zu sorgen hat und welche Kameraden am verunglückten Fahrzeug mit Rettungsschere und Spreizer zu arbeiten haben. Ein Kamerad hat ausschließlich die Aufgabe, sich um die verletzten und eingeklemmten Insassen zu kümmern. Es hat sich als außerordentlich wichtig und hilfreich erwiesen, dass Menschen in einer solchen Lage neben der Erstversorgung möglichst sofort auch einen beruhigenden und ermutigenden Zuspruch erfahren. Der Feuerwehrkamerad bleibt auch noch nach Eintreffen des Notarztes in dieser Verantwortung und schützt die Verletzten bei den Schneidarbeiten mit Decken vor Glassplittern.

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Die Bilder entstanden bei einer Übung der Gruppe 4, gemeinsam mit Kameraden der FF Groß Liedern auf dem Gelände der Autoverwertung Göddenstedt, die dankenswerterweise immer wieder der Feuerwehr Suhlendorf ausgediente Fahrzeuge zu Übungszwecken zur Verfügung stellt.

 

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Auch die Feuerwehrleute sind bei diesen Arbeiten durch wegspritzende Glassplitter gefährdet. An den Helmen wird deshalb als zusätzlicher Schutz ein Visier getragen. Obwohl der Einsatzleiter vor Beginn der Schneidarbeiten festlegt, wo die Rettungsöffnung sein soll, erfolgt der Ablauf weitgehend nach einem festgelegten Schema. Zunächst muß das Fahrzeug durch Unterleghölzer stabilisiert werden, damit es bei den Arbeiten nicht schaukelt oder sogar wegrutscht. Dann werden nacheinander in bestimmter Reihenfolge die dachtragenden Holme durchtrennt und das Dach vorsichtig nach hinten weggeklappt. Anschließend werden die Türen an den Scharnieren weggeschnitten und gegebenenfalls der Fußraum durch den Einsatz des hydraulischen Spreizer erweitert. Selbstverständlich erfolgen alle Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Notarzt, der im Zweifelsfall die Entscheidungen trifft.